16.07.2006

Reform der Vereinten Nationen

Zentrale Aufgabe und wichtigstes Ziel der Vereinten Nationen ist die Wahrung des

Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Dies konnte in der Vergangenheit nicht

zufriedenstellend erreicht werden. Die entscheidenden Gründe dafür sind strukturell

Gerichtshof machtlos gegenüber dem Sicherheitsrat, während im Sicherheitsrat selbst

die Vetomächte zugunsten ihrer vermeintlichen nationalen Interessen dringend gebotene

Maßnahmen zur Friedenssicherung verhindern. Um dies zu ändern und die Vereinten

Nationen in die Lage zu versetzen, als weltweit einziges System kollektiver Sicherheit

bedingt: Generalsekretär und Generalversammlung sind wie der Internationale

tiefgreifende Strukturreformen erforderlich. Die Jungen Liberalen fordern deshalb:

effektiv den Weltfrieden zu verteidigen und notfalls wiederherzustellen, sind

Der Sicherheitsrat hat die Hauptverantwortung für die internationale Sicherheit.

Vereinigte Staaten von Amerika, Frankreich, Großbritannien, Rußland, China, Indien,

Südafrika, Brasilien, Australien, Ägypten, Japan und Deutschland. Langfristig ist ein

gemeinsamer ständiger Sitz der Europäischen Union anzustreben. Die übrigen acht

Mitglieder werden nach dem bisherigen Verfahren hinzugewählt. Der Generalsekretär

Die Zahl seiner Mitglieder ist auf 20 zu erhöhen. Zwölf Staaten sind ständige Mitglieder:

des Sicherheitsrats dessen Sitzungen leiten. Er verfügt mit Ausnahme des Stimmrechts

über alle Rechte, die ein reguläres Mitglied besitzt.

Alle Mitglieder des Sicherheitsrats haben bei Abstimmungen eine Stimme. Die ständigen

Mitglieder besitzen keine Vetorechte. Der Sicherheitsrat fasst seine Beschlüsse mit

vertritt in besonderem Maße die Interessen der Weltgemeinschaft; er wird als Präsident

wenn es mehr als fünf Neinstimmen gibt.

absoluter Mehrheit der Mitglieder (elf Stimmen). Ein Beschluss kommt nicht zustande,

Der Sicherheitsrat behält seine Kompetenzen zur Wahrung oder Wiederherstellung des

und insbesondere das jeweils angemessene Mittel in einem konkreten Konflikt sein.

Jeder von einer Entscheidung des Sicherheitsrats betroffene Staat kann den

Internationalen Gerichtshof anrufen, der eine umfassende richterliche Kontrolle

garantiert und Resolutionen verwerfen sowie einstweiligen Rechtsschutz gewähren kann.

Die Generalversammlung erhält das Recht, jede Entscheidung des Sicherheitsrats

politisch zu überprüfen und mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder

abzulehnen. Für die Einreichung eines Antrags auf Überprüfung einer

Sicherheitsratsresolution müssen ein Sechstel der Mitglieder das Begehren unterstützen.

Kommt die notwendige Mehrheit zustande, ist erforderlichenfalls eine Sondersitzung

einzuberufen.

Bis zur Verwerfung durch den Internationalen Gerichtshof oder die Ablehnung durch die

Weltfriedens. Seine Resolutionen müssen im Einklang mit geltendem Völkerrecht stehen

nur für die Zukunft. Ansprüche aufgrund von Schäden, die durch den Vollzug einer später

verworfenen oder abgelehnten Sicherheitsratsresolution entstanden sind, bestehen

nicht.

Generalversammlung bleibt ein Beschluss wirksam. Verwerfung und Ablehnung wirken

Es ist eine eigene militärische Vollzugs- und Durchsetzungsebene zu schaffen, damit die

Friedensmissionen nicht in die Abhängigkeit von Partikularinteressen geraten, sondern

von den Vereinten Nationen selbstständig geführt werden können. Die Ausübung von

durch den Sicherheitsrat autorisierter Gewalt durch Mitgliedstaaten muss eine

Daher wird eine ständige Eingreiftruppe der Vereinten Nationen geschaffen.

Oberkommandeur der Truppe ist der Generalsekretär. Er wird bei der Planung und

Ausführung von Friedensmissionen vom Generalstab unterstützt.

Die Eingreiftruppe wird nach dem Vorbild der

Ausnahme sein, nicht die Regel.SHIRBRIG (Standby High Readiness Brigade)

Streitkräften herausgelöst werden.

Weitere Kräfte werden der UN durch den Ausbau des

gebildet, deren Truppenteile jedoch als Weiterentwicklung aus den nationalenUN Standby Arrangements System

(UNSAS) zur Verfügung gestellt. Jedes Mitglied der Vereinten Nationen kann Kräfte

unterstellen; Mitglieder des Sicherheitsrats sind dazu verpflichtet. Die Truppenelemente

in den jeweiligen Heimatstützpunkten, wobei einheitliche, von den UN vorgeschlagene

Trainingsziele zu verfolgen sind. Sie werden in die Kommandostruktur der Vereinten

Nationen eingebunden. Das Generalsekretariat kann die Einsatzbereitschaft der Standby-

Kräfte überprüfen.

verbleiben an ihren Standorten, solange sie nicht im Einsatz sind. Die Ausbildung erfolgt

auszurichten. Die Einsätze der Friedenstruppe werden durch regelmäßig robuste

Mandate mit eindeutigen Ermächtigungen legitimiert und durch Friedenskonsolidierung

und Konfliktnachsorge durch zivile Kräfte flankiert. Durch weltweite Stationierung, hohe

Mobilität und moderne Ausrüstung wird die Truppe nicht nur ein effektives Mittel zur

Die Stärke der ständigen Eingreiftruppe ist im konkreten Fall an worst-case-Szenarienrepressiven Friedenssicherung, sondern wirkt durch Abschreckung auch präventiv.

Die UNO finanziert ihre Friedensmissionen durch eigenständigen Missionsetat.

Die Beiträge der Mitgliedsstaaten zum Missionsetat richten sich nach ihrem Anteil am

Falls Zahlungen von UN-Mitgliedsstaaten nicht fristgerecht geleistet werden, müssen die

UN-Mitgliedsstaaten für die Zinslast aufkommen und mit möglichen Sanktionen, die bis

zum Stimmentzug reichen, rechnen.

Führt ein UN-Mitgliedsstaat an, das der Zahlungsverzug auf Umständen beruht, die

Welt-BIP, wobei auf Ober- bzw. Untergrenzen verzichtet wird.

der Generalversammlung geprüft. Das Gutachten dient als Grundlage für eine

Abstimmung in der Generalversammlung, die mögliche Sanktionen aussetzen kann.

dieses Mitglied nicht zu vertreten hat, wird dies durch ein Gutachten des IWF im Auftrag

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