Die wiederholten und eindringliche Äußerungen Papst Benedikt XVI. im Bezug auf den Umgang mit AIDS und Kondomen bei seiner Afrika-Reise sind unverantwortlich. Seine Aussage, mit Kondomen könne AIDS nicht nur nicht vorgebeugt werden, sie verschlimmern die Ausbreitung der Seuche sogar, sind faktisch falsch und entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass sich das Sexualverhalten durch den Einsatz von Kondomen ändert. Die Haltung des Papstes signalisiert den Menschen in den ärmsten Ländern der Welt eine trügerische Sicherheit, die es nicht geben kann. Der Heilige Stuhl erschwert damit den internationalen Kampf gegen die unheilbare Immunschwächekrankheit AIDS, welche bereits Millionen von Leben gefordert hat. Daher fordern die Jungen Liberalen die FDP Bundestagsfraktion und die Bundesregierung auf, gemeinsam und gegen die überholten Moralvorstellungen des Papstes, verstärkt durch ihre entwicklungspolitischen Möglichkeiten, den Kampf gegen AIDS auch mit Kondomen zu führen. Aufklärung und die Zugänglichkeit von Kondomen sind der einzige effektive Weg, um die Seuche AIDS langfristig einzudämmen. Spirituelles Erwachen – wie der heilige Stuhl es fordert – ist dagegen keine geeignete Methode, um Krankheit, Leiden und Tod der betroffenen Menschen weltweit zu begegnen.