„In Deutschland gibt es immer mehr Rentner. Deren Rente zahlen die heutigen Arbeitnehmer über ihren Rentenbeitrag. Doch das Verhältnis von Arbeitnehmern zu Rentnern verschiebt sich. Immer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Rentner finanzieren. Eine Rechnung, die längst nicht mehr aufgeht. Schon heute ist der Steuerzuschuss an die gesetzliche Rentenversicherung mit fast 100 Milliarden Euro der größte Einzelposten im Bundeshaushalt. Ohne diesen Zuschuss wäre das Rentensystem bereits kollabiert.“
KUHLE weiter: „Um das zu verhindern, hat man sich – über die Generationen hinweg – darauf geeinigt, dass das gesetzliche Rentenniveau in den nächsten Jahrzehnten sukzessive sinkt. Dadurch sollten die Rentenbeiträge stabil gehalten, Arbeitsplätze gesichert und der arbeitenden Generation die Möglichkeit gelassen werden, zusätzlich privat vorzusorgen. Ein für alle Generationen gerechter Kompromiss, denn vom niedrigeren Rentenniveau ist letztlich nur betroffen, wer heute noch privat vorsorgen kann. Alle aktuellen Rentner und deren Ansprüche bleiben außen vor. Doch diesen Kompromiss stellt die Parlamentarische Linke der SPD nun in Frage. Das ist ein Frontalangriff auf den Generationenvertrag.“
„Für jeden jungen Menschen ist heute klar: Das gesetzliche Rentenniveau wird und muss sinken. Alles andere ist politische Augenwischerei. Statt den Menschen vorzugaukeln, es wäre möglich die Zeit zurück zu drehen und künftig wieder jedem Rentner 50 Prozent seines letzten Lohnes auszuzahlen, sollte sich die SPD ehrlich machen. Sie sollte offensiver für die private und betriebliche Altersvorsorge werben. Alles andere ist fahrlässig. Denn jeder Arbeitnehmer, der sich wegen solch vollmundiger SPD-Rhetorik allein auf das gesetzliche Rentensystem verlässt, erlebt im Alter ein böses Erwachen“, so KUHLE abschließend.
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