Nachgelagerte Studienbeiträge

Unsere Position

  • Hochschulen sollten sich dafür entscheiden können, nachgelagerte Studienbeiträge einzuführen
  • Studentinnen und Studenten können dabei zunächst wie bisher kostenlos studieren. Sobald sie ein ausreichendes Einkommen erwerben, sollen sie jedoch einen Beitrag zur Finanzierung entstandener Kosten leisten
  • Die Studienbeiträge stellen eine zusätzliche Einnahmequelle, keinen Ersatz für staatliche Mittel dar
  • Sie dürfen weder direkt noch indirekt (etwa als Kürzungen im Hochschulbereich) in den allgemeinen Etat der Bundesländer fließen
  • Es wird eine Deckelung der maximal zulässigen Höhe geben (FDP NRW fordert etwa 500 Euro)
  • Über die Verwendung der Mittel soll in einem Gremium entschieden werden, in dem alle Statusgruppen vertreten sind

Hier geht’s zum Beschluss

Unsere Argumentation

  • Bildung ist eine Investition:
    • Wer ein Studium abschließt, verdient nachweislich später im Durchschnitt mehr als ein Nicht-Akademiker
  • Es wäre ungerecht, wenn z.B. nicht-studierte Handwerker über ihre Steuern den Akademikern von morgen ihr Studium finanzieren
    • (das meinte übrigens schon Karl-Marx, der sich ebenfalls für Studiengebühren aussprach)
  • Studienbeiträge verbessern Attraktivität und Leistungsfähigkeit der Hochschulen
    • dazu ist nämlich eine umfangreichere Finanzausstattung notwendig
    • schnellere Modernisierung und Verbesserung der Studienbedingungen
  • Einnahmen können zur Verbesserung der Lehre eingesetzt werden
    • stärkt dabei auch die Position der Studierenden in Sachen Mitsprache: „Ich habe bezahlt, ich möchte eine Gegenleistung“
  • Studienbeiträge führen zum verstärkten Wettbewerb um die Studierenden

Zahlen, Daten, Fakten

Gegenargumente

„Studiengebühren beeinträchtigen die Chancengerechtigkeit!“

  • Finanzielle Verhältnisse oder Herkunft spielen keine Rolle, da Studiengebühren erst nachgelagert (im Berufsleben stehend) gezahlt werden

„Der Staat zieht sich aus der Verantwortung“

  • Studiengebühren werden als zusätzliche Einnahmequelle, nicht als Ersatz für die staatlichen Mittel verstanden

„Reihenweise junge Menschen verschulden sich daraufhin mit ihrem Studium“

  • der Student zahlt nach seinem Studium die Studiengebühren, aber nur, wenn er genug verdient – Wer nicht genug verdient, zahlt nichts

„Bildung in Deutschland muss kostenfrei sein“

  • Die Grundbildung, die jedermann durchläuft, ist und bleibt natürlich kostenlos
  • Eine weiterführende, akademische Bildung jedoch wird nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung wahrgenommen. Es wäre ungerecht, wenn wir ausgerechnet diesen (die nämlich ohnehin später von allen am meisten verdienen werden) über Steuergelder ihre Ausbildung finanzieren.
  • Oder anders gesagt: Heute zahlt die Arzthelferin mit ihren Steuern das Medizinstudium der Arzttochter. Das ist ungerecht.