Unsere Position
- Änderung des Grundgesetzes: Dem Bund soll es ermöglicht werden, in Bildungseinrichtungen zu investieren (das derzeitige „Kooperationsverbot“ soll in ein „Kooperationsgebot“ geändert werden)
- Setzung des bildungspolitischen Rahmens auf Bundesebene
- Verbesserung der Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse in Deutschland
- deutschlandweit einheitlich gestellte Abschlussprüfungen
- keine Angleichung nach unten / Abwertung der Schulabschlüsse
Unsere Argumentation
- Unterstützung der Bildungseinrichtungen bundesweit bei ihren umfassenden Aufgaben:
- demographischer Wandel, Digitalisierung, Inklusion, Ausbildung von Geflüchteten etc. erfordern massive Investitionen – das können die Bundesländer allein nicht stemmen
- Wettbewerb im Bildungssystem sollte nicht ausschließlich zwischen Bundesländern stattfinden (Länderzentralismus), sondern insbesondere zwischen Bildungseinrichtungen (also auf kleinerer Ebene)
- Wert eines Schulabschlusses darf nicht davon abhängen, in welchem Bundesland man zur Schule geht – im Gegenteil: Sie müssen vergleichbarer werden, damit ein Abiturient aus Berlin nicht per se schlechter dasteht als einer aus Bayern
- Es muss leichter werden, auch beim Umzug in ein anderes Bundesland die Schule zu wechseln
Zahlen, Daten, Fakten
- bundesweiter Investitionsrückstand: 34 Mrd. Euro (Quelle: Kommunalpanel 2016 der KfW)
- 2015 haben die Kommunen 2,9 Mrd. Euro in Schulgebäude gesteckt; das sind 1,3 Mrd. Euro weniger als 1995
- (häufig finanziell klamme) Kommunen haben häufig heute mehr Finanzierungsaufgaben: Während 1995 45 % der kommunalen Gesamtausgaben für allgemeinbildende Schulen ausgegeben, sind es heute nur noch 25 %
- dabei zeigen sich große Unterschiede zwischen den Regionen
- dies erschwert Bildungserfolge in bestimmten Regionen
- die Pro-Kopf-Ausgaben im Bildungssystem verteilen sich in Deutschland anders als in anderen OECD-Staaten: Während Kitas, berufliche Ausbildung und Studium überdurchschnittlich finanziert sind, bleiben die Ausgaben für Grundschüler (- 8,6 %) und für Fünft- bis Zehntklässler (- 1,4 %) unter dem Schnitt (Quelle: OECD)
- hier findet besonders wenig Aktivität des Bundes statt
- Eltern, Schüler und Lehrer sehen Nachteile des derzeitigen Systems: Nach einer Forsa-Umfrage sind 54 % der Bundesbürger dafür, dass der Bund Verantwortung für Schulen (und Hochschulen) übernimmt – für das aktuelle System sprechen sich dagegen nur 26 % aus
Gegenargumente
„Der Bund ist viel zu weit weg von den Bildungseinrichtungen vor Ort“
- genau deshalb setzen wir primär auf die Schulautonomie, also eine möglichst große Eigenverantwortung der Schulen
- diese darf aber nicht allein von den (sehr unterschiedlichen) finanziellen Spielräumen der Länderhaushalte abhängen
„Der Föderalismus wird ausgehöhlt“ / „Das führt zur Zentralisierung des Bildungswesens“
- eben nicht: Wir wollen keine Aufhebung der Länderzuständigkeit, sondern lediglich die Gewährleistung eines Grundstandards (finanziell wie ideell) durch den Bund
- Wir wollen eine deutlich erhöhte Schulautonomie – die Vielfalt wird also eher erhöht als gesenkt
- der Föderalismus allein darf natürlich auch kein Selbstzweck sein
„Einheitliche Bildungsstandards senken das Gesamtniveau“
- genau das wollen wir nicht – hierin besteht aber (zugegeben) eine Gefahr; daher ist bei der Umsetzung darauf zu achten, dass genau dies nicht passiert, sondern sich die Standards an den besten Bildungssystemen orientieren
- darüber hinaus steht es Ländern bzw. einzelnen Schulen jederzeit offen, „nach oben“ vom bundeseinheitlichen Bildungsrahmen abzuweichen
- durch den „Wettbewerb um Schüler“ müssen sich Schulen anstrengen, ihre Qualität zu erhöhen – durch steigt (!) das Niveau