24.10.2024

ZukunftsBildung 4.0: Digitale Transformation des Bildungssystems

In Zeiten von Lehrermangel, veralteten Lehrplänen und schlechten PISA-Werten. 

Sehen wir den Ausweg aus diesem Dilemma in der Digitalisierung der Schulen. 

Deshalb fordern die Jungen Liberalen folgende Anpassungen: 

1. Medienkompetenz-Unterricht

Wir sehen Medienkompetenz als Grundstein, auf dem die weitere Digitalisierung der Unterrichtseinheiten baut. Um Schülerinnen und Schüler darauf vorzubereiten, ist es unabdingbar, dass Medienkompetenzen (z.B. Internetrecherche) frühzeitig vermittelt werden. Als Beispiel hierfür ist das finnische Schulsystem zu sehen, wo das Analysieren von Medien, Kommunizieren durch Medien und Zusammenarbeit mit diesen im Medienkompetenz-Unterricht gelehrt wird. Weiter hätte dies den Vorteil, dass SuS früh auf den richtigen Umgang mit Quellen geschult werden und frühzeitig das Erkennen von Fake News beigebracht bekommen. Auch soll ein grundsätzliches Verständnis für und ein verantwortungsbewusster Umgang mit personenbezogenen Daten vermittelt werden.

2. Mit Self-Teaching zum Erfolg

Die Bildung ist ein zentraler Pfeiler unserer Gesellschaft und trägt maßgeblich zur persönlichen Entwicklung jedes Einzelnen bei. Wir sind der Überzeugung, dass ein Zugang zu qualitativ hochwertigen Lerninhalten außerhalb des Unterrichts für alle Schülerinnen und Schülern unabhängig von Wohnort und der finanziellen Situation gewährleistet werden sollte. Deshalb fordern wir die Implementierung länderspezifischer Schulportale, die in der Zusammenarbeit mit privaten dritten Anbietern und der Unterstützung des Bundes nach dem Open Source Modell entwickelt werden sollen. Einzelne Bundesländer stellen bereits solche Plattformen zur Verfügung, allerdings verfügen die Plattformen oft nicht über zufriedenstellende Funktionen und entsprechend sollten jene erneuert werden und zeitgemäßes Lernen ermöglichen.

Unserer Meinung nach sollten die Plattformen folgende Qualitätsmerkmale aufweisen, sodass sie effizientes Lernen ermöglichen:

Die länderspezifischen Bildungsinhalte sollen mithilfe diverser Methoden wie beispielsweise Videos, Arbeitsblättern oder Vokabeltrainern zur Verfügung gestellt werden. Dies dient der Zugänglichkeit für alle Schülerinnen und Schüler zusätzlich zum regulären Unterricht und der Verbesserung der Verständlichkeit des Lehrinhalts. Dabei soll auf bewährte Plattformen zurückgegriffen werden, die bereits erfolgreich an Universitäten implementiert wurden.

Lehrende sollen die Möglichkeit durch das zusätzliche digitale Medium, nach dem Unterricht wichtige Folien, Zusammenfassungen oder andere Dokumente für die Klasse zur Verfügung zu stellen.

Die Portale sollten ebenfalls als App auf dem Smartphone oder Tablet funktionieren, vorausgesetzt ist hierbei, dass die Schulen gewährleisten, dass die SuS ein leistungsfähiges digitales Endgerät zur Verfügung haben. Innerhalb dieser Portale sollten die SuS Einblick in ihren individuellen Lernfortschritt und ihre Stärken und Schwächen bekommen, die beispielsweise durch Selbsttests, um ihr Wissen selbst zu überprüfen, ermittelt werden können. Um die Motivation der SuS zu steigern, sollten Erfolge durch Belohnungen anerkannt werden. Zu diesem Zweck sollen innovative Modellprojekte erprobt werden, die auf den Prinzipien der Gamification basieren. Zusätzlich sollen Tipps und Tricks von anderen SuS oder Lehrenden auf der Plattformen bereitgestellt werden, bspw. um häufig auftretende Fehler in Prüfungen zu vermeiden, Rhetorik oder gegen Prüfungsangst.

Die Erfahrungen mit der Corona-Pandemie haben verdeutlicht, dass es unerlässlich ist, für sämtliche Herausforderungen gerüstet zu sein. Daher erscheint es uns angebracht, die Einrichtung einer Austauschplattform oder die Integration einer bereits existierenden Plattform in Betracht zu ziehen. Diese soll Schülern ermöglichen, sich miteinander auszutauschen sowie Lehrkräften die Kommunikation mit ihren Klassen und einzelnen Schülern erleichtern. Zudem sollen Untergruppen gebildet und Konferenzen abgehalten werden können. Das ermöglicht eine schnelle Reaktion und dennoch effektives Lernen und Zusammenarbeiten der SuS.

3. Next-Gen Lernen mit Künstlicher Intelligenz und anderen zukunftsrelevanten Technologien

In Anbetracht des gegenwärtigen Lehrermangels mit bereits bestehenden überfüllten Klassenzimmern sind wir dazu angehalten, neue sowie effiziente Maßnahmen einzuleiten. Die digitalen Innovationen bergen das Potenzial einer tiefgreifenden Transformation unseres Bildungssystems zur Entwicklung maßgeschneiderter Lernansätze. Mit dem Ziel einer erstklassigen Bildung für die Schülerinnen und Schüler befürworten wir die Integration adaptiven Lernens mittels künstlicher Intelligenz im Unterricht zur Unterstützung der Lehrkräfte sowie zur Stärkung von Chancengleichheit und Inklusion. Unser Bestreben liegt darin ein Lernerlebnis zu kreieren, welches sich an den individuellen Bedürfnissen, Lernstilen sowie Fähigkeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler orientiert – beispielsweise durch Learning Analytics, sowie Korrekturhilfe mittels KI.

Außerdem sehen wir großes Potenzial in weiteren Technologien, die das individuelle Lernen unterstützen können, so etwa Virtual- und Augmented Reality (Mixed Reality). Diesbezüglich fordern wir die Integration dieser potenzialbergenden und die Wirklichkeit erweiternden Technologien in den Bildungssektor. Ein entsprechendes Konzept für eine pädagogisch sinnvolle Einbindung in besonders anwendungsorientierte Disziplinen, etwa dem Gesundheitswesen, ist daher zu erarbeiten, sodass die Lernenden praktische Kompetenzen im Rahmen digitaler Simulationen vermittelt bekommen. Auch im Bereich der Schulfächer sehen wir mittel- bis langfristig ein großes Potenzial für die Adaption dieser Technologien, um die Inhalte der unterschiedlichen Fächer praxisorientierter und greifbarer zu lehren.

Wir müssen das Schulwesen verstärkt als eine Vorbereitung auf das Arbeitsleben der Schülerinnen und Schüler begreifen. Daher sprechen wir uns im Sinne der Eigenverantwortung für die liberale Nutzung der aktuell bestehenden Künstlichen Intelligenzen aus. Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden soll auf Basis des zu lernenden Umgangs mit Medien ein offener Umgang mit dieser Technologie ermöglicht werden, um „Large Language Models“ (bzw. generative KI) als Arbeitserleichterung heranziehen zu dürfen.

Im Falle von Prüfungsleistungen soll ein sinnvoller Umgang mit modernen Technologien, wie KI, evaluiert werden, um einen stärkeren Fokus auf methodenbasiertes Lernen zu legen. Die in der Vergangenheit eingeführten Prüfungsmethoden sind inkrementell durch offenere Prüfungssituationen abzulösen. Für uns gilt: Ein digitalisiertes und damit modernisiertes Bildungswesen muss auch die Art und Weise des Prüfens der Lernenden an die technologischen Gegebenheiten – und damit die zunehmend vereinfachte Möglichkeit der Verfügbarkeit neuen Wissens – angepasst werden.

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