14.03.2024

Schröpfen der Wissenschaft endlich abstellen!

Die wissenschaftliche Publikation in einem Journal ist für viele Wissenschaftler, aber auch insbesondere Nachwuchswissenschaftler in Deutschland ein wichtiges Instrument, um die Wissenschaft mit eigenen Beiträgen weiter voranbringen und sich selbst in eben jener etablieren zu können. Die zugrundeliegende Forschung wird hierbei in den allermeisten Fällen durch den Staat gefördert, sei es durch Drittmittelprojekte oder durch eine Anstellung an der eigenen Universität.

Obwohl die erbrachte Forschungsleistung komplett staatlich finanziert wird, sind Journal-Beiträge oftmals nicht frei zugänglich und kosten selbst Universitäten horrende Abonnement-Gebühren, um sie für eigene Forscher lesbar zu machen.

Wir finden: Das kann so nicht bleiben. Natürlich sind die Journals als marktwirtschaftliche Akteure marktwirtschaftlichen Prinzipien verpflichtet und haben Kosten durch etwaige Ressourcennutzung zur Publikation- legen ihre Kostenstrukturen trotz der massiven Bereicherung an staatlicher Förderung nicht transparent offen.

Open Access Programme und Initiativen der letzten Jahre haben sich inzwischen als zukunftsträchtige Modelle gezeigt, sodass etwa selbst die Deutsche Forschungsgemeinschaft ihr Potenzial massiv unterstreicht. Open Access Programme sind für die staatlich gestützte Wissenschaft in bereits jetzt von elementarer Bedeutung.

Um eine Publikation jedoch innerhalb eines Open Access Programms in den gängigen Journals zu veröffentlichen, sind seitens der Forschenden immense Open-Access-Gebühren zu zahlen. Dies sehen wir als unzumutbaren Zustand an.

Konkret fordern die Jungen Liberalen:

  • Die Einführung eines Fördertopfes ausschließlich für die Veröffentlichung in Open-Access-Programmen, die die erhobenen Gebühren vollumfänglich decken,
  • Eine Deutschlandweite Verhandlungsführung zur Abschließung von Abonnements für Fachjournals,
  • Die Förderung von Open-Access-Strategien der Hochschulen,
  • Die vollumfängliche Freigabe von Publikationen im Rahmen einer Reform des Urheberrechts zur selbstständigen Verbreitung durch die Forschenden selbst zusätzlich zur Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift,
  • Den Einsatz der Bundesregierung für Open-Access auf Europäischer Ebene,
  • Eine kurzfristige Mittelbereitstellung an die Begabtenförderungswerke zur Unterstützung von Open-Access-Publikationen.

Frei zugängliche Publikationen stellen sicherlich auch für die gesamte Bevölkerung ein riesiges Potenzial dar. Dass zumindest die Forschenden selbst an ihre eigenen Texte kommen, ohne selbst Kosten aufwenden zu müssen, sollte aus unserer Sicht jedoch eine Selbstverständlichkeit sein. Lasst uns das Schröpfen der Wissenschaft endlich abstellen!

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