Unsere Gesellschaft muss weg von der weit verbreiteten Ansicht, Lernen sei ein notwendiges Übel und eine Last. Unsere Gesellschaft muss aber auch den ökonomischen Wert guter Bildung wertschätzen. Ebenso findet Bildung nicht nur in der ersten Phase des Lebens statt, sondern lebenslang. Fördert der Staat die Bildungsmöglichkeiten seiner Bürger, so muss er auch über Instrumente jenseits von Schule und klassischem Erststudium nachdenken.
Die Jungen Liberalen fordern
die Umstellung der Finanzierung von staatlich finanzierter Weiterbildung auf ein Gutscheinsystem: Künftig erhält jeder Bürger einen Teil der staatlichen Förderung als Gutschein und reicht diesen beim qualifizierten Weiterbildungsträger seiner Wahl ein. Nach den eingereichten Gutscheinen rechnen die Träger ihre Förderung mit dem Staat ab.
eine bundeseinheitliche Regelung zum Bildungsurlaub. Dieser stellt den Beitrag der Unternehmen zur Förderung des lebenslangen Lernens dar während der Staat über das oben genannte Gutscheinmodell finanzielle Anreize setzen kann.
eine stärkere Modularisierung der Beruflichen Bildung. Das Zusammenspiel von betrieblicher und schulischer Ausbildung hat sich bewährt, muss jedoch flexibler werden, sodass einzelne Ausbildungsgänge zusätzliche Weiterbildungsanreize beinhalten.
eine Flexibilisierung des zweiten Bildungswegs. Auch wer ungewöhnliche Arbeitszeiten hat, im Schichtdienst arbeitet oder Verwandte pflegt, soll die Chance auf Weiterqualifikation bekommen.
eine stärkere Durchlässigkeit zwischen der Gruppe der Absolventen einer Berufsausbildung und der Gruppe der Studierenden. Studiengänge müssen stärker auch für Menschen ohne Hochschul- oder Fachhochschulreife geöffnet werden
Universitäten müssen in ihrer Breite weiter gestärkt werden. Exzellenz kann nicht nur staatlich gefördert werden, sondern muss auch aus den Universitäten selbst heraus entstehen, z. B. durch eine Stärkung der Alumni-Kultur.
die verstärkte Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse in Deutschland.
eine flexible Ausgestaltung des neuen Bundesfreiwilligendienstes, der mittelfristig mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Freiwilligen Ökologischen Jahrs zusammen gelegt werden soll. Frauen und Männer sollen sich zu jeder Phase ihres Lebens für eine gewisse Zeit bei einem Träger des neuen Dienstes engagieren können.