Der wachsende Einfluss von Anbietern passiven Indexfonds wie BlackRock und Vanguard durch ihre nachweislich steigenden Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen weltweit erhält zunehmend mediale Aufmerksamkeit und wissenschaftliches Forschungsinteresse. Dabei gehen die Meinungen auseinander: Konsumenten haben bislang vom Zulauf und Ausbau passiver Anlageprodukte profitiert, auch trägt die Entwicklung möglicherweise zur Entschärfung des geläufigen Principal-Agent Dilemmas bei. Durch eine Konzentration der Stimmrechte könnte sich aber auch die Wettbewerbsintensität in einzelnen Industrien reduzieren. Auch ist die in diesem Zusammenhang stetig wachsende Rolle von Stimmrechtsberatern (sog. Proxy Advisors) wie beispielsweise ISS und Glass Lewis unklar. Ob die Netto-Auswirkung nun positiv oder negativ ausfällt, ist infolgedessen nur schwer abzuschätzen und aktuell noch nicht abschließend geklärt.
Die Jungen Liberalen sprechen sich daher gegen eine Beschränkung von passiven Indexfonds aus. Stattdessen sollten vorerst die Marktentwicklung und Forschungsergebnisse abgewartet und beobachtet werden. Falls sich die Sachlage konkretisiert und zur Sicherstellung eines freien Wettbewerbs sich eine Handlungsnotwendigkeit ergibt, sind weitere Maßnahmen zu beschließen.