Atomausstieg ideologischer “Blinder Fleck” der Energiepolitik

Am 15. April endete vorerst die Zeit in Deutschland durch Kernkraftwerke produzierten Stroms. Dazu äußerten sich auch die Jungen Liberalen, Jugendorganisation der Freien Demokraten (FDP). Die Bundesvorsitzende Franziska Brandmann erklärt mit Bedauern:

“Die Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke ist höchst bedauerlich und ein großer Fehler. Wir verabschieden uns in Deutschland damit ohne Not von einer verlässlichen und klimafreundlichen Art der Energieerzeugung. Vor allem vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und unserer aufgedeckten Abhängigkeit von russischem Gas lässt sich der Ausstieg rational nicht erklären. Es ist absurd, zu glauben, dass eine Industrienation ohne Schwierigkeiten zeitgleich aus Kohle- und Kernkraft aussteigen kann. Noch absurder ist es, den Kernkraft- dem Kohleausstieg vorzuziehen. Dieser Ausstieg ist ein ideologischer ‘Blinder Fleck’ der deutschen Energiepolitik. Er geht zu Lasten der Versorgungssicherheit und vor allem zu Lasten des Klimas.”

Für die Jungen Liberalen bekräftigte Brandmann deshalb: “Das Mindeste ist nun, die letzten Kraftwerke in einem Zustand zu erhalten, der ihre Reaktivierung erlaubt. Das ist gerade im Hinblick auf den nächsten Winter unbedingt geboten. Außerdem dürfen wir die Augen nicht davor verschließen, dass Kernkraft global – glücklicherweise – wieder auf dem Vormarsch ist. Deutschland darf sich hier nicht selbst ins Abseits stellen. Deshalb muss die Forschung an modernen Verfahren der Kernspaltung oder der Nutzbarmachung von Atommüll auch hier wieder aufgenommen werden. Klar ist auch: Der Ausstieg aus der Kernkraft verschärft die Notwendigkeit eines zügigen Ausbaus der Erneuerbaren Energien, mit einem Fokus auf die Grundlastfähigkeit. Hier braucht es Tempo und Pragmatismus: Deutsche Bürokratie und Ideologie dürfen nicht die nächste klimafreundliche Technologie auf dem Gewissen haben.”