12.05.2022

Künstliche Intelligenz

Die Jungen Liberalen verfolgen einen pragmatischen Ansatz um Chancen und Risiken durch den Einsatz künstlicher Intelligenz zu bewerten. Dort wo der Einsatz technischer Entscheidungsverfahren sinnvoll und das Risiko vertretbar ist, sollte dieser nicht aus ideologischen Gründen abgelehnt werden. Allerdings muss für Betroffene jederzeit klar ersichtlich sein, ob sie mit einem Menschen oder einem Algorithmus interagieren. Insbesondere müssen Bürger die Möglichkeit haben, eine zu ihrem Nachteil automatisiert getroffene Entscheidung einer menschlichen Prüfung zu unterwerfen. Wir fordern eine europäische Entwicklungsstrategie für Künstliche Intelligenz (KI), die die strukturellen und Investitionsbedingungen koordiniert und fördert, um KI-Forschung auszubauen, mit dem Ziel internationale Wettbewerbsfähigkeit herzustellen. Wenn Verwaltungsakte auf Grundlage automatisierter Entscheidungsverfahren erlassen werden, soll die Behörde die Funktionsweise des verwendeten Verfahrens offenlegen müssen. Diese Informationspflicht soll sich sowohl auf den verwendeten Algorithmus, inklusive plausibel nachvollziehbarer Angaben, wie die Parameter bestimmt wurden, erstrecken. Im Bescheid ist (beispielsweise durch eine kryptographische Prüfsumme) festzuhalten, welche exakte Version des Algorithmus und seiner Parameter verwendet wurden, um den jeweiligen Verwaltungsakt zu erlassen. Im Gegensatz zu natürlichen oder juristischen Personen sind algorithmische Systeme zur automatisierten Entscheidungsfindung weder zivil- noch strafrechtlich und erst recht nicht ethisch für die Folgen ihres Handelns zur Rechenschaft zu ziehen. Daher muss bei jeder Anwendung immer eine
natürliche oder juristische Person die Verantwortung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz und den daraus resultierenden Folgen tragen. Gerade im Bereich maschinellen Lernens / künstlicher Intelligenz stellen allgemein verfügbare gut organisierte Datenbanken eine entscheidende Ressource für eine effektive Forschung und Entwicklung sowie den wissenschaftlichen Diskurs dar. Der Aufbau solcher Datenbestände ist daher als unterstützenswertes Ziel anzuerkennen.

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