JuLis: Weil Religion Privatsache ist – Junge Liberale debattieren über Religionspolitik

Die Jungen Liberalen (JuLis) haben sich auf ihrem 56. Bundeskongress in Gütersloh am vergangenen Wochenende unter anderem mit zwei religionspolitischen Anträgen beschäftigt. Die FDP-nahe Jugendorganisation lehnt sowohl eine Kruzifix-Pflicht in öffentlichen Einrichtungen als auch ein Kopftuchverbot für Schülerinnen ab.

Die neue Bundesvorsitzende Ria SCHRÖDER begründet die Haltung der JuLis zur Diskussion über religiöse Symbole in öffentlichen Einrichtungen: „Das Kreuz ist nichts Politisches, sondern ein Glaubenssymbol. Wir JuLis fordern eine konsequente Trennung von Staat und Religion, deshalb haben Kreuze nichts in öffentlichen Gebäuden zu suchen. Wir respektieren den Glauben religiöser Menschen: Wer das Kruzifix zum Deko-Artikel macht, stößt sowohl Christen als auch Andersgläubige vor den Kopf.“

Die FDP-nahe Jugendorganisation spricht sich auch gegen Kopftuchverbote für Schülerinnen aus. SCHRÖDER sagt dazu: „Es ist nicht Aufgabe des Staates eine Kleiderordnung durchzusetzen. Unsere Gesellschaft muss religiöse Vielfalt aushalten, auch wenn sie durch das Tragen eines Kopftuchs Ausdruck findet. Verbote führen nicht zum Umdenken. Die Schulen müssen diskutieren, was das Tragen eines Kopftuchs bedeutet. Für uns steht es gleichzeitig außer Frage, dass Schülerinnen unter keinen Umständen dazu gezwungen werden dürfen, Kopftücher zu tragen.“

Weitere Beschlüsse des 56. Bundeskongresses in Gütersloh waren die Entkriminalisierung von Betäubungsmitteln, eine Neuregelung der Organspende, die ersatzlose Streichung des Paragraphen 219a sowie die Senkung der Umsatzsteuer auf Damenhygieneprodukte.