Junge Liberale kritisieren CDU-Beschluss zum sozialen Pflichtjahr

Zum Beschluss des Bundesparteitags der CDU, junge Menschen zu einem Pflichtjahr zu zwingen, erklärt die Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Franziska Brandmann:

“Der CDU lagen auf diesem Bundesparteitag unterschiedliche Anträge zu einem sozialen Dienstjahr vor. Dass sie sich explizit dagegen entschieden hat, den Freiwilligendienst zu stärken und attraktiver zu gestalten, ist bezeichnend. Der Beschluss offenbart, welches Bild die CDU von jungen Menschen hat: Sie denkt, sie weiß es besser als die junge Generation. Der Zwang zu einem sozialen Pflichtjahr schränkt die Freiheit junger Menschen massiv ein. Die Gestaltung ihres Lebens soll ausgerechnet nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie für ein ganzes Jahr fremdbestimmt sein. Das halten wir für einen Skandal. Wir wollen stattdessen mehr Menschen ermöglichen, einen Freiwilligendienst zu ergreifen und sie darin bestärken.”

“Tilman Kuban hat sich auf dem Bundesparteitag dafür ausgesprochen, mit einem Pflichtdienst nicht erneut “der jungen Generation vor den Kopf” zu stoßen. Dem ist nichts hinzuzufügen. Der Bundesparteitag hat ihn gehört und sich trotzdem für die Pflicht entschieden. Stärker kann man nicht zum Ausdruck bringen, dass man der jungen Generation kein Gehör schenkt.

Der Vorsitzende der Hamburger CDU, Christoph Ploß, sprach sich mit der Begründung für das Zwangsjahr aus, “weil wir mal raus aus unseren Blasen kommen”. Diesen Rat möchte man dringend der CDU geben, die sich mit jungen Menschen über ihre aktuellen Sorgen und Nöte austauschen sollte, statt ein Zwangsjahr über sie zu verhängen.”