Sommerakademie 2016: Sommer, Sonne Freiheit

Die diesjährige Sommerakademie war eine der größten der vergangenen Jahre. Vier Tage lang diskutierten JuLis aus ganz Deutschland in Erfurt über jugendpolitische Themen.

„Agenda für die Politik der Zukunft“ – diesen Titel galt es in Erfurt mit konkreten Ideen und politischen Forderungen zu füllen. Erste Denkanstöße erhielten wir nicht nur durch unseren Bundesvorsitzenden Konstantin, sondern auch durch Berichte von Dr. Hubertus Porschen, den Bundesvorsitzenden der Jungen Unternehmer, und durch einen Vortrag von Wolfgang Gründinger, den Autor des heiß diskutierten Buches „Alte Säcke Politik“.

Während die Vorträge vor allem die in Deutschland fehlende Generationengerechtigkeit thematisierten, machten wir uns in den nächsten Tagen auch darüber hinaus auf die Suche nach politischen Forderungen, die vor allem junge Menschen in den nächsten Jahren sehr bewegen könnten. Schnell konnten wir ganze Politikfelder identifizieren, die unserer Meinung nach als verbesserungswürdig und reformbedürftig bezeichnet werden können. Besonders standen dabei die Bereiche Bildung, Flüchtlingspolitik und Bürgerrechte im Vordergrund.


 „Wir machten uns auf die Suche nach politischen Forderungen, die vor allem junge Menschen in den nächsten Jahren sehr bewegen könnten.“

Einblicke in unsere Sommerakademie


Was heißt eigentlich„beste Bildung der Welt“? Wie müsste unser Bildungssystem aussehen, um die Chancengerechtigkeit in Deutschland zu erhöhen? Als wir dieser Frage gemeinsam auf den Grund gingen, näherten wir uns schnell Forderungen, die bereits unserer Beschlusslage zu entnehmen sind. Beispielsweise die Aufhebung des Kooperationsverbotes zwischen den Bundesländern in der Bildungspolitik und ein gemeinsamer Bildungsrahmen auf Bundesebene. Gleichzeitig entstanden aber auch neue Ideen, die unserer Meinung nach auf jeden Fall zur Politik der Zukunft gehören sollten. Etwa die verstärkte Anerkennung von Online-Bildung und die vereinfachte Anerkennung der Bildungsabschlüsse von Flüchtlingen.

Auch abseits der Bildungspolitik diskutierten wir immer wieder darüber, welche Art der Flüchtlingspolitik wir uns für die Zukunft wünschen. Die Antworten waren eindeutig: Ohne ein europäisches Asylrecht geht es langfristig nicht. Außerdem sollten sowohl die Residenzpflicht abgeschafft, als auch das Arbeitsverbot für Flüchtlinge aufgehoben werden.

Die größte inhaltliche Übereinstimmung herrschte auf unserer Sommerakademie jedoch, als über Forderungen im Bereich der Bürgerrechte diskutiert wurde. Alle waren sich sicher, dass sowohl eine flächendeckende Videoüberwachung, als auch die Vorratsdatenspeicherung weder effektiv noch vertretbar sind, da sie die Rechte der Bürger zu stark einschränken. Viel drängender erschien uns die Frage, inwiefern man die Tätigkeit von Geheimdiensten besser kontrollieren könnte. Auch die Herabsetzung des Wahlrechts auf 16 Jahre erschien den meisten überfällig. Ebenfalls im Raum stand der Gedanke, alle Religionsgemeinschaften rechtlich gleichzustellen.

Da es keine Denkverbote gab, sammelten sich auch weitere Forderungen aus den unterschiedlichsten politischen Bereichen sehr schnell. Ein Beispiel dafür ist die Forderung der Entkriminalisierung von Cannabis, der Ablösung von Feiertagen durch flexible Urlaubstage und der nach einem flexiblen Renteneintrittsalter.

Gemeinsam mit den Unternehmensberatern Peggy Bellmann und Julian Kirchherr entwickelten wir in den letzten beiden Seminartagen dann Strategien, wie diese und weitere Ideen und Forderungen möglichst effizient umzusetzen wären. Insgesamt lässt sich sagen: Die „Politik der Zukunft“ – das wird eine spannende und vielfältige Herausforderung. Wie gut, dass wir Herausforderungen lieben.

Bei Fragen zur diesjährigen Sommerakademie stehen Dir Ria (ria.schroeder@julis.de) und Phil (hackemann@julis.de) gerne zur Verfügung.